Gehobene und exquisite Küche in der Konsumgesellschaft um 1900 im Spiegel ausgewählter Kochkunstpublikationen aus Sachsen


Benedikt Krüger

Beschreibung des Forschungsvorhabens

Die Dissertation geht der Frage nach, wie Nahrungs- und Genussmittel bzw. Verzehrsituationen in der entstehenden Konsumgesellschaft des späten Kaiserreiches mit Sinn (z.B. Prestige, Regionalität, Gesundheitsdienlichkeit) aufgeladen wurden. Vor dem Hintergrund einer reicher werdenden Gesellschaft will die Studie klären, welche Positionen mit Blick auf Kochkunst und Ernährung zeitgenössische Diskurse aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Lebensreformbewegung vertraten. Darüber hinaus ist das Verständnis der Kochkunst in der Fachliteratur bzw. in den Kochkunstausstellungen um 1900 zu rekonstruieren.

Erst vor diesem Horizont lässt sich eine Analyse von Kochbüchern aus Sachsen durchführen, die nach deren Positionierung zu den zeitgenössischen kulinarischen Sinnsetzungen fragt. Für Rezepte aus privaten Haushalten mit gehobener Küche liegt als einschlägige Publikation vor: Creutznach, Helene: Das muss ich haben. Über 400 Kochrezepte aus Familienkreisen, Dresden 1912. Für Privathaushalte mit gehobener Küche verfasste Hedwig Albrecht ein „Kochbuch für die bürgerliche Küche“, das im Jahre 1898 in Dresden erschienen ist. Der Dresdner Restaurantkoch Georg Otto Ferrario publizierte 1896 ein „Deutsches Kochbuch für die feine und bürgerliche Küche“ und Ernst Max Pötzsch schrieb in den Jahren 1898/1899 die Rezeptsammlung eines Herrschaftskochs: „Vollständige Herrschaftsküche des Kronprinzen v[on] Sachsen“.


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